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Abschied von alten Denkmustern?

Luxemburg, 12. Mai 2022 – Die Welt, wie sie sich gerade zeigt, stellt manchen Anleger vor ganz neue Probleme: Einige der klassischen, auf klaren Regeln aufgebauten Strategien funktionieren nicht mehr. „Value oder Growth, Small und Mid Caps oder Blue Chips, zyklisch oder antizyklisch sind nicht mehr die bestimmenden Merkmale“, sagt Carsten Gerlinger, Managing Director und Head of Asset Management bei Moventum AM. „Derzeit gibt es eigentlich nur zwei Kategorien: Branchen, die outperformen, und andere, die deutlich unter Druck kommen.“

Erst langsam wird vielen Anlegern klar, welche wirtschaftliche Bedeutung die fortgesetzte Corona-Problematik in China und auch der Ukraine-Krieg entwickeln. Es zeigt sich wieder einmal, dass in einer stark vernetzten Welt doch mehr Bereiche in Mitleidenschaft gezogen werden als vielleicht zunächst angenommen. Und dass gerade bei den absoluten Grundmitteln der Ernährung wie den industriellen Rohstoffen die Bedeutung der Ukraine und Russlands doch weit stärker ist als in der Gesamtwertschöpfung. „Dieser Umstand wirkt entsprechend preis- und inflationstreibend“, so Gerlinger.

„Zurzeit steckt die Weltwirtschaft in einer Phase des Flatterns, der Unbestimmtheit“, sagt Gerlinger. Die Notenbanken haben nach zehn Jahren als Tauben fast ruckartig ins Federkleid der Falken gewechselt. „Was vorher vielleicht eine zu laxe Geldpolitik war, droht jetzt ins andere Extrem umzuschlagen“, sagt Gerlinger. „Trifft eine zu restriktive Geldpolitik auf eine schwächelnde Konjunktur, entsteht ein übler Mix.“

Tech-Unternehmen, deren Kurse in den vergangenen Wochen unter Druck kamen, leiden als Growth-Titel unter den höheren Zinsen. Wer hohe Gewinne erst für die Zukunft verspricht und zunächst auf Wachstum setzt, steht mit seinem Risiko stärker in Konkurrenz zu Zinspapieren als solide Dividendenzahler. Dazu kommt, dass die Rohstoffe auch für die Produktion der notwendigen Teile mancher Hardware-Hersteller belastet sind, teurer werden oder gar nicht mehr verfügbar sind. Kein Wunder, dass Tech-Werte aktuell weniger in der Gunst der Investoren stehen.

Doch auch klassische Value-Werte mit umfangreichen Aktivitäten rund um die Welt können sich nicht sicher fühlen. Zwar haben sie oft eine große Macht bei der Preissetzung. Doch zusammenbrechende Lieferketten können auch ihnen die Geschäfte erschweren. Small- und Mid-Cap-Aktien werden oft in freundlichen Konjunkturumfeldern gut laufen, für schweres Wetter sind sie in der Regel nicht so geeignet. Zykliker müssten angesichts einer drohenden Rezession schwächeln, Nichtzykliker besser abschneiden. Doch an den Märkten ist es nicht so.

Gerade entscheiden die Märkte fast ausschließlich dahingehend, wie betroffen Unternehmen oder Anlageklassen sind. Die Verteuerung der Rohstoffe, vor allem der fossilen Brennstoffe, lässt Aktien der Ölindustrie steigen. Händler, Zulieferer – egal ob groß oder klein, ob Tech- oder ganz bodenständig analog – profitieren davon. Ähnlich sieht es bei allen anderen Rohstoffen aus, genau wie bei Nahrungsmittelproduzenten. Das mag zynisch klingen, ist aber möglicherweise in den kommenden Wochen und Monaten der wichtigste Bestimmungsfaktor für den Börsenerfolg.

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