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China: endlich Stabilisierung?

Jahrelang diente China als globaler Wachstumsmotor. Doch dann kamen die Covid-Pandemie, strikte Lockdowns sowie eine Immobilienkrise. Noch 2023 konnte das Land nichts zum weltweiten Wachstum beitragen. Inzwischen aber hat sich der Wind gedreht. „Die Probleme sind zwar noch nicht alle gelöst“, sagt Carsten Gerlinger, Managing Director und Head of Asset Management bei Moventum AM. „Für Anleger aber nehmen die Chancen wieder zu.“

Während die US-Wirtschaft positiv überrascht, machten Chinas Wirtschaft zuletzt erhebliche strukturelle Probleme zu schaffen: angefangen beim Immobiliensektor über die Jugendarbeitslosigkeit von über 20 Prozent bis zu industriellen Überkapazitäten und wachsenden Spannungen im Verhältnis zu den USA. „Entsprechend konnte die chinesische Volkswirtschaft – anders als in früheren wirtschaftlichen Schwächephasen – der Weltwirtschaft keine Impulse geben“, erklärt Gerlinger.

Doch inzwischen hat die Regierung zahlreiche Maßnahmen ergriffen: Steuern wurden gesenkt, die Kreditvergabe angekurbelt und der Immobiliensektor in eine kontrollierte Krise geleitet. Mit Erfolg: Der Beitrag des Sektors zum Bruttoinlandsprodukt wurde von ehemals 34 Prozent auf nun rund 18 Prozent zurückgeführt. „Das ist gesünder“, erklärt Gerlinger. Da die Chinesen ihre Immobilien vor allem durch Ersparnisse finanzieren, trifft sie der Preisverfall der rückläufigen Immobilienpreise nur bedingt.

Die ersten Daten für 2024 deuten auch auf eine konjunkturelle Erholung: In den Monaten Januar/Februar beschleunigte sich das Wachstum der Industrieproduktion auf durchschnittlich sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gestützt wurde die Produktion durch Investitionen und Exporte. Der Einzelhandelsumsatz legte kaum zu, aber die Haushalte verfügen über hohe Ersparnisse. „Dazu kommen weitere strukturelle Faktoren, die für China sprechen“, erklärt Gerlinger. Bei der Produktion von Elektroautos spielt das Land ganz vorne mit, eine größere Rolle nimmt es auch im Rennen um den wachstumsstarken Sektor der künstlichen Intelligenz ein.

Allerdings hat die Innovations- und Technologiepolitik Chinas eine Kehrseite: In den USA und inzwischen auch in Europa werden Beschwerden laut, die Volksrepublik subventioniere ihre heimischen Unternehmen, deren Dumping-Angebote die Märkte des Westens überschwemmten. Die Folge ist ein harter Preiskampf zum Beispiel bei Elektro-Autos oder Solarpaneelen. „Sollte China nicht seine heimische Nachfrage stützen und weiter auf Export setzen, besteht die Gefahr, dass Europa und die USA ihre Märkte abschotten“, erklärt Gerlinger.

Insgesamt, so Gerlinger, dürfte es China schwerfallen, sein Wirtschaftswachstum auf Dauer auf über fünf Prozent zu halten, von einer Rate zwischen vier und fünf Prozent sei aber auszugehen. Im Zuge der Erholung geht es auch für den Aktienmarkt wieder bergauf. „Durch die gesunkenen Kurse ist nun viel Negatives eingepreist und die Bewertungen sind attraktiv“, so Gerlinger.

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