ELTIFs: Volumen steigt auf mehr als 16 Milliarden Euro
European Long-Term Investment Funds oder kurz ELTIFs gehören zu den wichtigsten Neuerungen in der Finanzindustrie. Private Markets waren lange abgeschottet durch hohe finanzielle wie regulatorische Hürden. „Mit den Anpassungen zugunsten der Anleger hat die EU hier die Türen ganz weit aufgemacht“, sagt Michael Patzelt, Head of Sales für die DACH-Region bei Moventum. „ELTIFs sind die optimalen Vehikel dafür, das zeigt sich auch an den stark steigenden Volumen.“
Nach einer Steigerung um rund 50 Prozent auf etwa elf Milliarden Euro bis Ende 2022 sollte der Markt in diesem Jahr die Marke von 16 Milliarden Euro wahrscheinlich locker erreichen oder sogar übertreffen. „Im Jahr 2024 könnte ein nochmals schnelleres Wachstum anstehen, was den ELTIFs dann zu weiterer Popularität verhilft“, sagt Patzelt. Auch die Zahl der aufgelegten ELTIFs wird stark steigen.
Ein Grund dürfte sicherlich die geänderte Portfoliozusammensetzung sein, so Patzelt: Die Quote für zulässige Anlageformen wurde von 70 auf 55 Prozent gesenkt. Darüber hinaus wurden die Diversifizierungsquoten angepasst. Ein einzelner Sachwert darf nun 20 Prozent des Gesamtportfolios statt wie bisher zehn Prozent ausmachen. Des Weiteren wurde die zulässige Fremdkapitalquote für Produkte, welche auch an nicht-professionelle Anleger vertrieben werden, von 30 auf 50 Prozent erhöht. „Das alles wird die ELTIFs weiter voranbringen“, sagt Patzelt.
Mit 44 hier domizilierten ELTIFs ist Luxemburg Spitzenreiter bei den Produkten. Danach folgt Frankreich mit 21 Produkten, während in Italien zehn und in Spanien zwei ELTIFs aufgelegt wurden. Die Verteilung spiegelt sich auch beim Volumen wider: In Luxemburg liegt mit rund 5,8 Milliarden Euro (Stand 2022) der größte Teil der ELTIF-Investments.
Bei den Neuinvestments stehen dabei immer mehr ELTIFs im Vordergrund, in die auch Privatanleger investieren können. Der Anteil der Produkte am Gesamtmarkt, die sowohl an private als auch an professionelle Kunden vertrieben werden können, stieg 2022 gegenüber dem Vorjahr von gut 50 auf etwa 60 Prozent. „Berater können ihren Kunden damit Märkte eröffnen, die neue, bislang schwierig zu investierende Assets bieten“, sagt Patzelt.
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