Entwarnung an der Inflationsfront in der Eurozone
Bessere Makrodaten in den USA sorgten für ein freundliches Marktumfeld. Die US-Arbeitsmarktdaten für September fielen nach zwei enttäuschenden Monaten unerwartet gut aus. Da die schwachen Vormonatsdaten nach oben korrigiert wurden und die Arbeitslosenquote auf 4,1 Prozent fiel, zeigt sich das Bild eines sich nur leicht abkühlenden Arbeitsmarkts. Dies wäre konsistent mit der Erwartung einer „weichen Landung“ der US-Volkswirtschaft, die durch sukzessive Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed flankiert wird und hierdurch den Fall in eine Rezession vermeiden kann. Einen starken Satz nach oben hat der ISM-Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor in den USA gemacht. Auch wenn dort das verarbeitende Gewerbe auf der Stelle tritt, ist die Stimmungsaufhellung für den Dienstleistungsbereich positiv. Wenig neue Details wurden zum chinesischen Fiskalpaket veröffentlicht. Hier hoffen die Marktteilnehmer, dass den Ankündigungen auch Taten folgen. Die chinesischen Aktienmärkte setzten ihren Aufschwung aber fort.
An der Inflationsfront gibt es in der Eurozone Entwarnung. Die Gesamtinflation fiel auf das Dreieinhalbjahrestief von 1,8 Prozent, getrieben vor allem durch die Energiepreise. Die Kernrate ging auf 2,7 Prozent zurück, da die jährliche Teuerung bei den Dienstleistungspreisen nur auf 4,0 Prozent nachgab. Für Überraschung sorgten die Inflationszahlen aus den USA, wo Gesamtinflation und Kernrate kräftiger ausfielen als erwartet. Die Jahresrate der Kernrate zog von 3,2 auf 3,3 Prozent an.
Eben jener Inflationsschub sorgte an den Anleihemärkten für höhere Renditen und somit Kursverluste. Im Schlepptau der US-Treasury-Anleihe (+35 Basispunkte auf 4,11 Prozent) zog die Bund-Rendite wieder an (+14 Basispunkte auf 2,27 Prozent). Diesem Zinsumfeld konnten sich auch Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating nicht entziehen. Aufgrund ihrer kürzeren Duration waren die Verluste jedoch geringer. Hochzinsanleihen verzeichneten ein kleines Plus. Diese Entwicklung war vorteilhaft für die Moventum-Portfolios. Nach dem Zinsrückgang im dritten Quartal wurde die Duration für das vierte Quartal bewusst kürzer belassen, wodurch die Kursrückgänge gemindert wurden. Auch die Beimischung von Unternehmensanleihen sorgte für positive Impulse auf der Rentenseite.
An den Aktienmärkten konnten US-Titel zulegen. Hiesige Investoren profitierten von Währungsgewinnen im Zuge eines wieder erstarkenden US-Dollars. Japanische und europäischen Aktien verzeichneten Verluste, wobei diese in Europa am Schweizer Aktienmarkt am geringsten ausfielen. Schwellenländer underperformten Industriestaaten trotz der positiven Entwicklung in China. Den Portfolios mit ihrer leichten Übergewichtung der USA kam dies zugute. Die Entwicklung von Growth und Value war in den vergangenen beiden Wochen trotz des Zinsanstiegs ausgewogen und hatte keinen bestimmenden Einfluss auf die Portfolioentwicklung. Auf Sektorebene sorgte die Eskalation im Nahen Osten für einen Anstieg der Rohölpreise. Hiervon profitierten die im Portfolio übergewichteten Energieunternehmen. Der hoch gewichtete Gesundheitssektor entwickelte sich marktkonform, während Financials (Neutralgewichtung) outperformen konnten. Auch der hoch gewichtete Technologiesektor konnte outperformen. Nebenwerte konnten in Europa und den USA keinen Mehrwert gegenüber Large Caps generieren, was sich nachteilig auswirkte.
Aufseiten der Moventum-Portfolios entwickelten sich in den vergangenen beiden Wochen die aktienlastigen Strategien positiv, die rentenlastigen Strategien mussten leichte Kursrückgänge verkraften. Diese fielen aufgrund der kürzeren Durationspositionierung geringer aus als bei den Vergleichsindizes. Auf der Aktienseite konnte mit den Kursanstiegen nicht mitgehalten werden. Neben Engagements in Small und Mid Caps wirkte sich die Untergewichtung Chinas nachteilig aus.
Das PWM-Portfolio zeigte dank seiner breiten Multi-Asset-Aufstellung Stabilität. Positive Performancebeiträge kamen von den Mischfonds und den globalen Aktienstrategien. Die Rentenseite konnte sich den Kursverlusten weitestgehend entziehen. Negativ entwickelten sich die europäischen Aktienfonds und der Goldpreis korrigierte leicht. Bei den Alternatives gab der Absicherungsfonds Aquantum Active Range ein wenig nach und der Plenum Cat Bond Dynamic musste einen Kursrückgang verkraften.
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