Konjunkturseitig unspektakulär
Konjunkturseitig verliefen die vergangenen beiden Wochen unspektakulär. Stattdessen werfen die US-Präsidentschaftswahlen immer stärker ihren Schatten voraus. Die Märkte versuchen, die Sektoren und Themen zu identifizieren, die bei dem Sieg der einen oder des anderen profitieren würden, wobei eher der „Trump-Trade“ die Nase vorn hat. Steuersenkungen könnten das Wachstum und die Unternehmensgewinne ankurbeln, wodurch auch die Inflation angeheizt würde. Zinssenkungen durch die Fed würden in solch einem Umfeld ein Ende finden. An den Anleihemärkten wurde dieses Szenario durch steigende Renditen und einen stärkeren US-Dollar eingepreist.
Wenig Überraschendes bot die EZB-Sitzung: Wie erwartet wurden die Zinsen um 25 Basispunkte gesenkt. Die Depositenrate fiel auf 3,25 Prozent, der Hauptrefinanzierungssatz auf 3,40 Prozent. Mit Blick nach vorn ließ sich Christine Lagarde nicht auf einen Zinspfad festlegen. Einige Marktteilnehmer gehen für die Sitzung im Dezember von einer Senkung um 50 Basispunkten aus, auch wenn sich auf Basis der Sentimentumfragen eine gewisse Stabilisierung der europäischen (Industrie-) Konjunktur abzeichnet. So konnte der Ifo-Geschäftsklimaindex in Deutschland positiv überraschen, wobei die Lage- und die Erwartungskomponente etwas besser eingeschätzt wurde.
In den USA konnten die US-Einzelhandelsumsätze im September etwas stärker als erwartet zulegen. Der US-Konsument bleibt ausgabefreudig und zeigt keine Anzeichen von Schwäche. Die Aussicht auf anhaltend hohe Defizite im Zuge eines Siegs Trumps sorgte für weiter steigende Renditen am langen Ende der US-Zinskurve. Zehnjährige US-Treasuries stiegen um rund 15 Basispunkte auf 4,24 Prozent. Zehnjährige deutsche Bundesanleihen tendierten hingegen seitwärts und schlossen bei 2,29 Prozent, wobei die Zinskurve im Zuge der erwarteten Zinssenkungen jedoch steiler wurde (Rückgang am kurzen Ende). In diesem Umfeld konnten Unternehmensanleihen mit Investment-Grade- und High-Yield-Rating outperformen, was der Rentenseite der Moventum-Portfolios insgesamt zugutekam.
Die globalen Aktienmärkte legten in den vergangenen beiden Wochen aus Sicht des Euro-Investors leicht zu. Zu verdanken war dies vor allem den Währungsgewinnen aufgrund eines stärkeren US-Dollars. Europäische Aktien gaben hingegen ebenso wie japanische Titel nach, wobei die Verluste im Japan stärker ausfielen. Auch die Schwellenländer wiesen Kursrückgänge aus, nachdem Details zum chinesischen Fiskalpaket weiterhin Mangelware waren. Innerhalb Europas half den Portfolios die breite Aufstellung mit Engagements in Großbritannien und der Schweiz. Beide Märkte schnitten positiv ab. Keinen Mehrwert brachten hingegen Engagements in Nebenwerte. Diese hatten in den USA und in Europa gegenüber Large Caps das Nachsehen. Auf Sektorebene konnten Finanzwerte von den höheren Zinsen profitieren, der zyklische Konsumsektor wurde von der hochgewichteten Tesla-Aktien angetrieben. Der defensive Gesundheitssektor war nicht gefragt und auch Energiewerte gaben nach, da eine weitere Eskalation in Nahost ausblieb. Während in den USA trotz des Zinsanstiegs „Growth“-Titel deutlich outperformen konnten, schnitten in Europa „Value“-Werte besser ab.
Die Moventum-Portfolios verzeichneten in den vergangenen beiden Wochen in Einklang mit den Marktvorgaben eine Seitwärtstendenz, wobei es kaum Unterschiede in der Entwicklung der aktien- und der rentenlastigen Strategien gab. Die international investierenden Strategien profitierten allerdings von Währungsaufwertungen gegenüber dem Euro. Auf der Aktienseite erwies sich das Engagement in den Schwellenländern als nachteilig, ebenso die hohe Gewichtung im Gesundheitssektor und das Exposure zu Nebenwerten. Die Positionierung auf Sektorebene sorgte jedoch für eine vorteilhafte Kompensation. Auf der Rentenseite erwies sich insbesondere das Engagement in Unternehmensanleihen als hilfreich.
Das PWM-Portfolio entwickelte sich in einem anspruchsvollen Marktumfeld positiv. Neben den allokierten Rentenfonds trug hierzu vor allem die Goldposition im HANSAgold bei, die deutlich zulegen konnte. Die Aktien- und Mischfonds wiesen eine durchwachsene Entwicklung auf und positive und negative Beiträge hielten sich ungefähr die Waage. Bei den Alternatives legte der Plenum Cat Bond nach den leichten Kursverlusten aufgrund von Hurrikan Milton wieder zu.
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