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USA preschen vor, Europa zieht nach

Die Konjunktur in Europa bleibt angeschlagen, die US-Wirtschaft dagegen hat den Zinserhöhungszyklus gut verkraftet. Für Anleger bleiben die Vereinigten Staaten damit erste Wahl, trotz zunehmender Risiken. „In der Eurozone ist die Lage schwieriger, positive Überraschungen sind aber möglich“, sagt Carsten Gerlinger, Managing Director und Head of Asset Management bei Moventum AM. „Hier sollten Aktienanleger sehr selektiv vorgehen.“

Die konjunkturelle Entwicklung in Europa ist weiter schwach, obwohl leichte Stabilisierungstendenzen sichtbar sind. Seit Oktober geht es mit den Einkaufsmanagerindizes (PMI) stetig bergauf, der Index blieb zuletzt allerdings noch unterhalb der Schwelle, die ein Wachstum anzeigt. In den USA dagegen konnte eine Rezession abgewendet werden. „Die Zinserhöhungen belasteten zwar einzelne Sektoren wie Gewerbeimmobilien“, so Gerlinger. „In der Breite aber wurde das Wachstum nicht gebremst.“ Dies verdankt sich nicht zuletzt einem ausgabenfreudigen Staat, die fiskalpolitischen Stimuli der Vergangenheit wirken nach. Ergebnis: Zuletzt wurden die Wachstumsraten von einem tieferen Niveau wieder nach oben revidiert, der US-Arbeitsmarkt ist unverändert resilient.

Das bremst allerdings den Rückgang der Inflation, da der stabile Arbeitsmarkt das Lohnwachstum befeuert. Zwar fiel die Gesamtinflationsrate in den USA zuletzt von 3,4 auf 3,1 Prozent. „Bestimmend ist allerdings die Kerninflationsrate – ohne Energie und Nahrungsmittelpreise“, erklärt Gerlinger. „Sie liegt weiter bei 3,9 Prozent und dürfte sich vorerst nicht mehr wesentlich verringern.“

Unklarheit herrscht damit über die Anzahl der kommenden Zinssenkungsschritte. „Sie werden sich verzögern und dürften nicht vor Ende des zweiten Quartals starten“, prognostiziert Gerlinger. Auch in der Eurozone bleibt die Zentralbank angesichts der Lohnentwicklung vorsichtig, das Sorgenkind ist hier ebenfalls die Kerninflationsrate (Februar: 3,1 Prozent).

Vor diesem Hintergrund ist es bemerkenswert, dass die Aktienindizes immer neue Rekordhöhen erklommen haben. In den USA wird der Aufschwung getragen von wenigen Technologiewerten: Anfang März war der Börsenindex S&P 500 auf Jahressicht um über 20 Prozent gestiegen, ohne die Tech-Werte hätte sich das Plus auf nur rund zehn Prozent belaufen. „Sehr gute Quartalsergebnisse haben die Kursfantasie befeuert, auch wenn die Bewertungen noch ambitionierter geworden sind“, sagt Gerlinger. Die hohen Gewinnerwartungen für die Jahre 2024 und 2025 spiegelten ein konjunkturelles No-Landing-Szenario wider, obwohl einige Sektoren rückläufige Gewinne zu verzeichnen hätten. Gerlingers Fazit: Momentum und das Gewicht der KI-Technologien sprechen für den US-Markt. Spätere oder schwächere Zinssenkungen bergen allerdings Enttäuschungspotenzial. Auch eine Verschärfung der Gewerbeimmobilienkrise würde den Markt belasten.

Auf dieser Seite des Atlantiks zeigte der Euro-Aktienmarkt zuletzt ebenfalls eine gute Entwicklung trotz schwacher konjunktureller Rahmenbedingungen. Die sehr zyklische Industrie könnte von den ersten konjunkturellen Stabilisierungstendenzen profitieren, zudem bleiben europäische Aktien günstiger bewertet als US-Aktien. Insbesondere Small- und Mid-Caps handeln unter ihren historischen Durchschnitten. Möglichkeiten für Überraschungen bieten sich zudem, sollte die Zentralbank mit Zinssenkungen vorpreschen. „In Euroland schlägt nun wieder verstärkt die Stunde der Stockpicker“, erklärt Gerlinger.

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